"Die Kulturtafel sagt Danke"
KULTUR FÜR ALLE
Das ist eine schöne Vorstellung, aber oft sprengt dies das monatlliche Haushaltsbudget. Um Personen oder Familien auch kulturellen Genuss zu ermöglichen, wurde die Kulturtafel Forchheim gegründet. Denn wer mit knappen finanziellen Mitteln auskommen muss sollte trotzdem eine annähernd vollständige Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erreichen. Das heißt auch in dieser Situation sollen interessante Theater-, Musik-, Tanz- und Sportveranstaltungen in Forchheim besucht werden können. Deshalb sind die Eintrittskarten der Kulturtafel Forchheim kostenlos. Diese bekommen sie im ANDEREN LADEN. In diesem Laden können Personen einkaufen, die auf besonders günstige Einkaufsmöglichkeiten angewiesen und mit einer Einkaufskarte ausgestattet sind. |
Kick Off Veranstaltung vom 15.12.2015
Das Forchheimer Brettla (hier ein Foto von der Komödie „Ehe auf Zeit“) gehört mit zu den Institutionen, die Karten kostenlos an die Forchheimer Kulturtafel abgeben.
Foto: Alexander Hitschfel
Foto: Alexander Hitschfel
Forchheimer Kulturtafel liefert Nahrung für die Seele
Karten für Menschen, die sich Kultur-Angebote nur schwer leisten können - 22.05.2018 06:00 Uhr
FORCHHEIM - Kultur kann man nicht essen oder trinken. Kulturelle Angebote befriedigen eher die Bedürfnisse der Seele. Kostenlos sind Musik, Theater und Literatur deswegen aber meistens nicht. Wer nur ein geringes Einkommen hat und seiner Seele dennoch etwas Gutes tun möchte, muss trotzdem nicht unbedingt auf Kultur verzichten. Dafür gibt es in Forchheim seit zwei Jahren die Kulturtafel.
Das Forchheimer Brettla (hier ein Foto von der Komödie „Ehe auf Zeit“) gehört mit zu den Institutionen, die Karten kostenlos an die Forchheimer Kulturtafel abgeben. © Alexander Hitschfel
Die Kulturtafel entstand im Umfeld der Freien Wähler Forchheim und wird von einem Team rund um das Ehepaar Jutta und Ludwig Dafner gepflegt. Einer, der diesem Team sehr dankbar für seine Arbeit ist, heißt Werner Lorenz.
Der Leiter der Sozialberatung der Forchheimer Caritas in der Birkenfelderstraße verteilt nämlich die Eintrittskarten, die ihm vom Kulturtafel-Team gebracht werden: „Ich gebe die Karten ab an Menschen, die an dem jeweiligen Angebot Interesse haben und die es sich sonst nur sehr schwer leisten könnten“, erzählt Werner Lorenz.
Wer macht mit?2017 sammelte die Kulturtafel rund 300 Eintrittskarten ein, ungefähr so viel wie im Jahr zuvor. Laut Jutta Dafner sind folgende Institutionen dabei: das Junge Theater Forchheim, das Kaiserpfalzmuseum, die DJK Kersbach, der HC Forchheim, die Musikerinitiative Megafon, die Kirchengemeinde St. Johannis (Orgelkonzerte), der Musikverein Forchheim-Buckenhofen, die Stadtverwaltung, die Theaterbühne Forchheimer Brettla, die Stadtbücherei, das StaTTTheater und der Schachclub.
Eigentlich wären noch mehr Vereine und Kulturschaffende zu nennen, so Jutta Dafner („Unser Dank gilt allen Spendern“), aber oft, gerade im Sommer, würden die Veranstaltungen umsonst und draußen angeboten, so dass es logischerweise keine kostenpflichtigen Eintrittskarten gibt. Spenden der Volksbank verwendet die Kulturtafel, so Jutta Dafner, um Karten von kommerziellen Anbietern von Kindertheater-Stücken zu erwerben.
Werner Lorenz kennt von der Sozialberatung der Caritas her die Zielgruppe, auf die es die Kulturtafel mit ihrer Initiative abgesehen hat. Es handelt sich um einkommensarme Menschen, die zum Beispiel auch im Ökumenischen Sozialladen einkaufsberechtigt sind: „Ich frage dann nach, ob eventuell Interesse an einer Veranstaltung besteht und falls dem so ist, bekommt diese Person dann die entsprechenden Eintrittskarten.“
Ein Beispiel aus der jüngsten Zeit fällt Lorenz spontan ein. Einer Frau, deren Mann vor einigen Monaten verstorben war, wollte er eine Karte fürs Forchheimer Brettla anbieten. Es handelte sich um eine Komödie, noch dazu ging es laut Titel um das Thema „Ehe auf Zeit“. Kann man einer Witwe, die noch um ihren verstorbenen Gatten trauert, die Eintrittskarte für ein solches Stück anbieten? Diese Frau jedenfalls, so erzählt Werner Lorenz, fing sofort an zu grinsen und sagte: „Ja, warum nicht mal wieder richtig lachen?“
Ulrich Graser Stv. Redaktionsleiter, Nordbayerische Nachrichten für Forchheim und Ebermannstadt E-Mail
Karten für Menschen, die sich Kultur-Angebote nur schwer leisten können - 22.05.2018 06:00 Uhr
FORCHHEIM - Kultur kann man nicht essen oder trinken. Kulturelle Angebote befriedigen eher die Bedürfnisse der Seele. Kostenlos sind Musik, Theater und Literatur deswegen aber meistens nicht. Wer nur ein geringes Einkommen hat und seiner Seele dennoch etwas Gutes tun möchte, muss trotzdem nicht unbedingt auf Kultur verzichten. Dafür gibt es in Forchheim seit zwei Jahren die Kulturtafel.
Das Forchheimer Brettla (hier ein Foto von der Komödie „Ehe auf Zeit“) gehört mit zu den Institutionen, die Karten kostenlos an die Forchheimer Kulturtafel abgeben. © Alexander Hitschfel
Die Kulturtafel entstand im Umfeld der Freien Wähler Forchheim und wird von einem Team rund um das Ehepaar Jutta und Ludwig Dafner gepflegt. Einer, der diesem Team sehr dankbar für seine Arbeit ist, heißt Werner Lorenz.
Der Leiter der Sozialberatung der Forchheimer Caritas in der Birkenfelderstraße verteilt nämlich die Eintrittskarten, die ihm vom Kulturtafel-Team gebracht werden: „Ich gebe die Karten ab an Menschen, die an dem jeweiligen Angebot Interesse haben und die es sich sonst nur sehr schwer leisten könnten“, erzählt Werner Lorenz.
Wer macht mit?2017 sammelte die Kulturtafel rund 300 Eintrittskarten ein, ungefähr so viel wie im Jahr zuvor. Laut Jutta Dafner sind folgende Institutionen dabei: das Junge Theater Forchheim, das Kaiserpfalzmuseum, die DJK Kersbach, der HC Forchheim, die Musikerinitiative Megafon, die Kirchengemeinde St. Johannis (Orgelkonzerte), der Musikverein Forchheim-Buckenhofen, die Stadtverwaltung, die Theaterbühne Forchheimer Brettla, die Stadtbücherei, das StaTTTheater und der Schachclub.
Eigentlich wären noch mehr Vereine und Kulturschaffende zu nennen, so Jutta Dafner („Unser Dank gilt allen Spendern“), aber oft, gerade im Sommer, würden die Veranstaltungen umsonst und draußen angeboten, so dass es logischerweise keine kostenpflichtigen Eintrittskarten gibt. Spenden der Volksbank verwendet die Kulturtafel, so Jutta Dafner, um Karten von kommerziellen Anbietern von Kindertheater-Stücken zu erwerben.
Werner Lorenz kennt von der Sozialberatung der Caritas her die Zielgruppe, auf die es die Kulturtafel mit ihrer Initiative abgesehen hat. Es handelt sich um einkommensarme Menschen, die zum Beispiel auch im Ökumenischen Sozialladen einkaufsberechtigt sind: „Ich frage dann nach, ob eventuell Interesse an einer Veranstaltung besteht und falls dem so ist, bekommt diese Person dann die entsprechenden Eintrittskarten.“
Ein Beispiel aus der jüngsten Zeit fällt Lorenz spontan ein. Einer Frau, deren Mann vor einigen Monaten verstorben war, wollte er eine Karte fürs Forchheimer Brettla anbieten. Es handelte sich um eine Komödie, noch dazu ging es laut Titel um das Thema „Ehe auf Zeit“. Kann man einer Witwe, die noch um ihren verstorbenen Gatten trauert, die Eintrittskarte für ein solches Stück anbieten? Diese Frau jedenfalls, so erzählt Werner Lorenz, fing sofort an zu grinsen und sagte: „Ja, warum nicht mal wieder richtig lachen?“
Ulrich Graser Stv. Redaktionsleiter, Nordbayerische Nachrichten für Forchheim und Ebermannstadt E-Mail